Ein blauer Himmel, verwitterndes Gestein und ein rostiges Metallteil in Beton. Die Kamera kriecht über die Oberfläche eines merkwürdigen Gemäuers. Der Künstler John Skoog erkundet in seinem Film „Reduit (Redoubt)“ (2014) das auffällige Verhalten eines Einzelgängers, der für die seltsamen Strukturen im Mauerwerk verantwortlich ist. Diese Strukturen erzählen – wie die begleitenden Stimmen – eine reale Geschichte: Ein Landarbeiter in Schweden hat seine Strohhütte mit gefundenem Metallschrott in einen Bunker für sich und seine Nachbarschaft verwandelt. Hintergrund war ein kollektives Bedrohungsszenario. Während des Kalten Krieges fühlte sich die schwedische Bevölkerung von der Sowjetunion akut bedroht, nicht zuletzt durch Warnungen der schwedischen Regierung. „Reduit (Redoubt)“ ist im Duktus einer dokumentarischen Recherche gefilmt und erscheint gleichzeitig wie eine moderne Sage. Skoog holt die Vergangenheit in der Gegenwart hervor, wenn aktuelle Drehgeräusche das zeitgemarterte Gebäude ergründen und sich mit Stimmen aus dem Off vermengen, die über Vergangenes berichten.

Der schwedische Künstler und frühere Städelschüler John Skoog gewann mit „Reduit (Redoubt)“ den Baloise Kunst-Preis.

Mit freundlicher Unterstützung des Museum MMK für Moderne Kunst.

 

Fotos: Jens Gerber

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1. Stock, Raum 1.357
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