In Zeiten post-nationaler Zustände ist die Frage nach nationalen und kulturellen Identitäten allgegenwärtig. Ob in Provinzen oder Metropolen, Menschen suchen nach Zugehörigkeit. Doch welche Machtstrukturen und Unterdrückungsmechanismen liegen der Vorstellung starker Nationen zugrunde? Dieser Frage geht der britisch-ghanaische Künstler John Akomfrah in seinem Werk „Expeditions 1 – Signs of Empire“ (1983) nach, das mit dem Black Audio Film Collective entstanden ist. Mithilfe dokumentarischer Fotografien und Tonaufzeichnungen dekonstruiert er den Mythos eines Britischen Empires, dessen Vorstellung einer freien Nation auf der Unterdrückung der Kolonialisierten basiert. Fotografien, Textfragmente und überwältigende Klänge lassen die Betrachter*innen die Brüche physisch erfahren und stellen die Frage, ob die historischen nationalstaatlichen Strukturen, die auf der Kolonialisierung basieren, überhaupt Raum für alle in ihnen lebenden Menschen geben können.

Text: Luisa Del Prete

 

Mit herzlichem Dank an John Akomfrah und die Lisson Gallery.

 

Rahmenprogramm

„Vertigo: das afterlife des Kolonialismus in den audiovisuellen Arbeiten John Akomfrahs”, Vortrag von Henriette Gunkel (Goldsmiths College, University of London), 12.6.2019, 18 Uhr, Raum IG 411 (im Rahmen der Mittwochskonferenz, Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften)

 

Fotos: Jens Gerber

Öffnungszeiten im Semester:
Montag bis Donnerstag, 12–17 Uhr
Freier Eintritt

I.G. Farben-Haus, Campus Westend
Goethe-Universität
1. Stock, Raum 1.357
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main

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