In einer Zeit, in der das Digitale und das Archivarische miteinander verschmelzen, stellt Ayisha Abrahams Arbeit eine kritische Untersuchung der Struktur des filmischen Gedächtnisses dar.

Die Künstlerin konfrontiert mit Erinnerungen aus vergessenem und marginalisiertem Filmmaterial. Ihre Beschäftigung mit dem Archiv – nicht nur als Aufbewahrungsort historischer Dokumente, sondern als dynamischem Medium – ist ein Echo auf die archivarische Wende in der zeitgenössischen Kunst und im Kino, wo das Archiv zu einem Ort der Verhandlung zwischen Sichtbarkeit und Auslöschung, individueller Erinnerung und kollektiver Geschichte wird.

An dieser Schnittstelle von Erinnerung, Geschichte und filmischen Experiment untersucht die Ausstellung der Studiengalerie 1.357 Unfolding Memories das Wesen des dokumentarischen Archivs und seine Verkörperung im Bereich der zeitgenössischen visuellen Kultur. Über zwei Wochen werden drei Arbeiten der Künstlerin präsentiert, die sich kritisch mit dem Medium Film als Archivmedium und kulturelles Gedächtnis auseinandersetzt. In den ausgewählten filmischen Werken „Straight 8“, „En Route“ und „I Saw a God Dance“ transformiert Abraham gefundene Amateuraufnahmen in einen Dialog zwischen individueller Erinnerung und kollektiver Geschichte.

Diese Ausstellung nimmt einen kritischen Standpunkt im Verständnis von Archivmaterial ein, das nicht nur als historisches Artefakt, sondern als lebendige Einheit verstanden wird, die unsere Wahrnehmung von Vergangenheit und Gegenwart weiterhin prägt.

 

Lehrveranstalter WS 2023/24
Vinzenz Hediger

Öffnungszeiten im Semester:
Montag bis Donnerstag, 12–17 Uhr
Freier Eintritt

I.G. Farben-Haus, Campus Westend
Goethe-Universität
1. Stock, Raum 1.357
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main

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