Simon Lässig, 2:23 minutes from: Anyaság, 1974; As I watch Anyaság (Motherhood) from 1974, I come to know again how one learns to look through other people, how we take in, adapt and alter their thoughts, views and feelings. And if the rest of the film speaks about how we mimic and repeat–about how we are conditioned– then these stretched 2 minutes and 23 seconds remind us of the opposite: Of a moment in which we look out into the world and do not see ourselves reflected back. A reality comes into being that is closed off and something I’ve seen before repeats itself., 2022, Digitales Video, 4’46”, Videostill. Courtesy Simon Lässig.

NINA KÖNNEMANN SIMON LÄSSIG LUTZ MOMMARTZ JOEL AMINE NATALIA BELETSKAYA LUISA BENZINGER FRANZISKA BOUCHON SOFIA DIANA DIAS FLORENCIO LISA EISENLOHR GABRIEL GÖTTEL NICOLAS KENNEDY LANDA BEATE KÖTH MAXIM KRAEMER LAURA METZ FERNANDA ORTIZ DIAZ NUBA REITER EMMA TOMBERGER LOUIS UMBACH JUSTUS VOGEL AYŞE YAZICI

mit Arbeiten von Nina Könnemann, Simon Lässig und Lutz Mommartz sowie Beiträgen der Studierenden

Was ehemals mit Begriffen wie „Experimentalfilm“, „Video“ und „Kunst“ klar eingegrenzt werden konnte, ist heute einer gelebten Immersion von bewegten und medialen Bildern gewichen, in denen das oftmals gleichzeitige Produzieren und Konsumieren zur Grundlage ökonomischer, politischer und affektiver Beziehungen geworden ist. Die Studiengalerie 1.357, die sich seit einem Jahrzehnt dem Dispositiv der Ausstellung und der Wissensproduktion von Videokunst widmet, bildet durch ihren dezidierten Fokus auf das Bewegtbild einen von vielen Knotenpunkten in diesem Netzwerk. Die Ausstellung wird eine materialistische Lesart von Video und Film als Ausgangspunkt nehmen, um über die Rolle des Displays in der Vermittlung und Präsentation von Bewegtbild nachzudenken. Gezeigt werden drei Videoarbeiten – zwei zeitgenössische Arbeiten, eine aus den 1960er Jahren –, die das Schauen und Zeigen selbst zum Thema machen. Statt dem Format der Black Box zu folgen, werden die Arbeiten auf der vorhandenen Infrastruktur der Studiengalerie 1.357 inszeniert. Im Sinne dieser Integration von strukturellen Hintergrundprozessen vereint der Ausstellungstitel die Namen aller Beteiligten, Künstler:innen wie auch Studierende, zu einem abstrakten, gemeinschaftlichen, aber auch sperrigen Teppich. Von den Studierenden im Kollektiv erarbeitete Screening-Reihen erweitern die Ausstellung: In Reaktion auf die Seminardiskussionen wie auch die Werke erstellten sie Playlists, die in einem begleitenden Booklet erscheinen. Mit Blick auf die drei gezeigten Arbeiten führen sie die Ausstellung in Form von Links assoziativ weiter, verknüpfen sie mit weiteren Werken wie auch alltäglichen Arten der Mediennutzung und erweitern Diskussionen, Zugänge und institutionelle Beschränkungen.

Die Ausstellung ist das Resultat der Übung „Studiengalerie 1.357: Gemeinschaften im Blick der Kamera“, die von Dennis Brzek, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main, im Sommersemester 2023 durchgeführt wurde.

 

Fotos: Jens Gerber

Öffnungszeiten im Semester:
Montag bis Donnerstag, 12–17 Uhr
Freier Eintritt

I.G. Farben-Haus, Campus Westend
Goethe-Universität
1. Stock, Raum 1.357
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main

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